ESG im Fokus: Was Unternehmen in den nächsten Jahren erwartet

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Tablet zeigt ESG-Datenanalyse (Environmental, Social, Governance) mit Diagrammen zur Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung. Analyse für Unternehmen.

Zusammenfassung:

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sind heute für Unternehmen unverzichtbare Themen, da sie zunehmend im Fokus von Investoren, Kunden und Regulierungsbehörden stehen. Die Einführung der CSRD-Richtlinie und steigende Erwartungen an nachhaltiges Handeln verändern die Geschäftswelt grundlegend. Unternehmen müssen sich auf neue Herausforderungen vorbereiten, um sowohl den gesetzlichen Anforderungen als auch den Erwartungen der Stakeholder gerecht zu werden.

Welche Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen setzt ein Unternehmen um? Wie werden Vielfalt und Inklusion gefördert? Wie ist das ethische Verhalten des Vorstands zu bewerten? In den letzten Jahren hat sich das Thema ESG zu einem der zentralen Anliegen für Unternehmen weltweit entwickelt. ESG steht für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und umfasst damit Aspekte wie den Umgang mit ökologischen Herausforderungen, faire Arbeitsbedingungen und transparente Unternehmensführung. Die ESG-Anforderungen und Erwartungen von Investoren, Kunden und Regulierungsbehörden steigen stetig.

Unternehmen stehen daher zunehmend unter Druck, ihre ESG-Strategien zu verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben und das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen. Doch warum ist ESG plötzlich so relevant und was bedeutet das konkret für Unternehmen? Welche neuen gesetzlichen Anforderungen kommen auf sie zu? Im Folgenden beleuchten wir die aktuellen Entwicklungen im ESG-Bereich, insbesondere die neuen Vorschriften der CSRD-Richtlinie, und zeigen, warum es für Unternehmer unerlässlich ist, sich intensiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen.


Warum ESG plötzlich so relevant ist

ESG ist kein neues Konzept, aber die Dringlichkeit und die regulatorischen Anforderungen haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und transparente Unternehmensführung sind Themen, die nicht mehr ignoriert werden können.

Ein Grund für die gestiegene Relevanz von ESG ist die wachsende Erkenntnis, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln nicht nur moralisch geboten, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft ist. Unternehmen, die hohe ESG-Standards einhalten, profitieren häufig von einem besseren Ruf, höherem Kundenvertrauen und langfristigen Wettbewerbsvorteilen. Studien zeigen, dass solche Unternehmen tendenziell stabilere finanzielle Leistungen erbringen und widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Krisen sind. Unternehmen, die sich frühzeitig und umfassend mit ESG auseinandersetzen, können langfristig profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.


Die CSRD-Richtlinie: Ein Gamechanger für die Nachhaltigkeits­berichterstattung

Einführung in die CSRD-Richtlinie

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine neue und wegweisende EU-Richtlinie, welche die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen grundlegend verändert. Diese Richtlinie ersetzt die bisherige Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und erweitert den Umfang und die Tiefe der Berichterstattungspflichten erheblich. Ziel der CSRD ist es, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen zu verbessern und sicherzustellen, dass Unternehmen umfassende und verlässliche Daten zu wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen offenlegen. Unternehmen sollen transparenter über ihre Nachhaltigkeitsleistungen berichten. Die Folge ist, dass Unternehmen künftig neben ihrer finanziellen Performance auch anhand nichtfinanzieller Kennzahlen bewertet werden.

Mit Einführung der CSRD wächst auch der Kreis der Unternehmen, die einen solchen Nachhaltigkeitsbericht anfertigen müssen: Die Richtlinie betrifft in der gesamten Europäischen Union etwa 50.000 Unternehmen, davon allein 15.000 in Deutschland.


Zeitplan für die Berichtspflichten

Die CSRD betrifft alle bilanzrechtlich großen Unternehmen, unabhängig von ihrer Kapitalmarktorientierung, sowie alle kapitalmarktorientierten Unternehmen. Kleinstunternehmen sind von der Berichtspflicht grundsätzlich ausgenommen. Der Zeitplan für die Berichtspflichten ist gestaffelt, um den unterschiedlichen Unternehmensgrößen und -typen gerecht zu werden:

  • Ab 2025: Große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden und von öffentlichem Interesse (z.B. kapitalmarktorientierte Unternehmen) müssen über das Geschäftsjahr 2024 berichten. Diese Unternehmen unterlagen bereits den Anforderungen der NFRD, die nun durch die CSRD abgelöst wird.
  • Ab 2026: Weitere große Unternehmen müssen über das Geschäftsjahr 2025 berichten. Große Unternehmen sind definiert als solche, die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen: mehr als 250 Mitarbeitende, eine Bilanzsumme von über 25 Millionen Euro oder ein Umsatz von über 50 Millionen Euro. Dies betrifft insbesondere Unternehmen, die nicht kapitalmarktorientiert sind.
  • Ab 2027: Kapitalmarktorientierte kleine und mittlere Unternehmen (KMUs), kleine Kreditinstitute sowie unternehmenseigene Versicherungsunternehmen müssen die Berichterstattung über das Geschäftsjahr 2026 durchführen. Diese KMUs haben jedoch die Möglichkeit, die Berichterstattung um zwei Jahre aufzuschieben (opt-out), sodass sie spätestens ab 2029 (über das Geschäftsjahr 2028) berichten müssen.
  • Ab 2029: Auch Nicht-EU-Unternehmen (in Drittstaaten), die mindestens 150 Millionen Euro Nettoumsatz in der EU sowie ein Tochterunternehmen oder eine Niederlassung in der EU haben, sind bei Überschreitung der Schwellenwerte verpflichtet, nach der CSRD zu berichten.

Was wird verlangt und wer ist verantwortlich?

Die Verantwortung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt nicht nur bei einer einzelnen Person, sondern umfasst das gesamte Managementteam eines Unternehmens. CEO, CFO, CSO, CIO und COO müssen sich alle mit neuen Aufgaben im Tagesgeschäft auseinandersetzen, um die Anforderungen der CSRD zu erfüllen. Darüber hinaus müssen der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss die Nachhaltigkeitsberichterstattung überwachen und sicherstellen, dass die veröffentlichten Informationen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Die Berichterstattung umfasst sowohl quantitative Daten, wie Treibhausgasemissionen und Wasserverbrauch, als auch qualitative Informationen, wie die Integration von Nachhaltigkeitsrisiken in die Unternehmensstrategie. Unternehmen müssen die Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette bewerten und anschließend nach festgelegten Kriterien entscheiden, welche der über 1.000 Datenpunkte sie offenlegen. Dies erfordert eine gründliche Analyse und genaue Dokumentation, um sicherzustellen, dass alle wesentlichen Aspekte transparent und nachvollziehbar berichtet werden.


Die Bedeutung der CSRD für Unternehmen

Die Einführung der CSRD hat weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmenslandschaft. Zum einen erhöht sie den Druck auf Unternehmen, sich intensiv mit Nachhaltigkeitsthemen auseinanderzusetzen und ihre ESG-Strategien zu verbessern. Die umfassende und detaillierte Berichterstattung erfordert erhebliche Investitionen in die Datenerfassung und -analyse sowie in die Schulung des Personals. Zum anderen bietet die CSRD auch Chancen, da Unternehmen, die hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen, von einem besseren Ruf, höheren Kundenvertrauen und attraktiveren Investitionsmöglichkeiten profitieren können.

Darüber hinaus trägt die CSRD zur Schaffung eines einheitlichen und vergleichbaren Rahmens für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der EU bei. Dies erleichtert es Investoren, Stakeholdern und der Öffentlichkeit, die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen. Langfristig kann die CSRD dazu beitragen, nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern und die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber ökologischen und sozialen Herausforderungen zu stärken.


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Die Auswahl des richtigen Partners ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung Ihrer ESG-Strategien und die Einhaltung der CSRD-Richtlinie. AWI Consulting bietet maßgeschneiderte Lösungen, die exakt auf die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen Ihres Unternehmens abgestimmt sind. Unsere Berater verfügen über tiefgehendes Wissen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und sind bestens vertraut mit den neuesten gesetzlichen Anforderungen und Markttrends. Unser Ziel ist es, Sie auf dem gesamten Weg zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Unternehmensführung zu begleiten.

Lassen Sie uns gemeinsam die Herausforderungen der CSRD-Richtlinie meistern und Ihr Unternehmen zukunftssicher aufstellen.

Fazit

Die CSRD-Richtlinie stellt Unternehmen vor ernstzunehmende Herausforderungen, bietet jedoch auch große Chancen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Durch die umfassenden Berichtspflichten werden Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen erheblich verbessert. Unternehmen, die frühzeitig auf die neuen Anforderungen reagieren und ihre ESG-Strategien anpassen, können langfristig profitieren und sich Wettbewerbsvorteile sichern. Eine gründliche Vorbereitung und die kontinuierliche Anpassung der Unternehmensprozesse sind dabei entscheidend. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu stärken und Ihr Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.

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Philipp Blobel, MBA
Geschäftsführer